Steckbrief: Sabine Heiland

Alter: 53

Beruf: Physikerin, Wissenschaftlerin

Frauen, die mich inspirieren:

Es gibt so viele inspirierende Frauen, da fällt die Auswahl wirklich schwer …

  • Gesellschaftlich: Ruth Bader Ginsburg
  • Wissenschaftlich: Marie Curie
  • Sportlich: Gunhild Swanson
  • Privat: Meine Großmutter Elisabeth

Meine LieblingssportlerInnen und meine Lieblingssportteams:

Courtney Dauwalter, Ellie Greenwood

Das ist mein Sport:

Trail- und Ultrarunning. Ursprünglich komme ich von der Leichtathletik. In meiner Jugend war ich vor allem beim Kugelstoßen und Diskuswerfen aktiv. Nebenbei noch 800m, aber eigentlich war das eine weniger geliebte Disziplin … immer dieser Blutgeschmack im Mund nach dem Wettkampf! Dann habe ich Probleme mit der Wirbelsäule bekommen und musste die technischen Disziplinen aufgeben. Es folgten 20 Jahre, in denen ich den Wettkampfsport komplett aufgegeben habe. War zwar weiterhin aktiv, z.B. Fahrradfahren oder Wandern, aber das war alles sehr unstrukturiert.

Wie bist du zu deinem Sport gekommen?

Auf Umwegen. Ich musste im Rahmen einer beruflichen Veränderung eine ärztliche Eignungsuntersuchung über mich ergehen lassen. Der Arzt fragte mich nach meiner sportlichen Betätigung. Ich konnte nichts Konkretes nennen. Er runzelte die Stirn und meinte, dass ich an einem Scheideweg stehe: Ohne Sport wäre es bei beruflicher Mehrbelastung wahrscheinlich, dass ich mich immer weniger bewege und übergewichtig werde. Das gab mir zu denken … ich habe fast ein Jahr nachgedacht. So wollte ich nicht enden. Als ich dann einen Freund zum Frankfurt-Marathon begleitet habe, hat mich das an meine Leichtathletik-Zeiten erinnert – und ich habe mir das Laufvirus eingefangen.  So legte ich mir eine Pulsuhr zu und begann, regelmäßig zu laufen.

Wie hat sich deine “sportliche Karriere” entwickelt?

Eigentlich war mein Ziel nur, einen Berglauf zu finishen – in der Pfalz. Also strenggenommen einen Hügellauf. Aber dann lief ich nach 3 Monaten den ersten 10km-Lauf, nach 5 Monaten den ersten Halbmarathon, nach 1 ½ Jahren den ersten Marathon. Das war 2006. Bis 2010 hatte ich einige Marathons und Halbmarathons absolviert und war bereit für die dritte Dimension: Die Höhe. Beim Liechtenstein Marathon lief ich meinen ersten echten Bergmarathon. Im gleichen Jahr las ich das Buch „Ultramarathon Man“ von Dean Karnazes – damit war ich „angefixt“: 42,2km waren jetzt für mich keine Grenze mehr. Mein bislang längster Ultramarathon war der Rennsteig Supermarathon, ich laufe aber auch sehr gerne und oft in alpinem Gelände.

Ich liebe das Laufen nicht, weil ich darin so gut bin. Kugelstoßen oder Diskuswerfen hat besser zu meinem Körperbau gepasst als ein Bergultra. Aber ich liebe es, draußen zu sein, mir Ziele zu setzen und zu schauen, was mit meinem Kopf und meinem Körper während eines so langen Laufs passiert.

Das besondere an meinem Sport ist…

dass ich mich sowohl körperlich als auch mental herausfordern kann.

Mein größter sportlicher Traum:

Teilnahme am Western States 100.

Ich wünsche mir mehr Frauen in meinem Sport, weil…

Frauen im Trail- und Ultrarunning den Sport bereichern – und weil man gerade als Frau aus von diesem Sport so viel lernen kann: Sich etwas Großes zu trauen. Große Herausforderungen in verdauliche Stücke zu unterteilen. Und nicht zu schnell aufzugeben.

Themen im Projekt #frauenimsport:

This is awesome! Warum mehr Frauen in den USA an Sportveranstaltungen teilnehmen, als in Deutschland; Frauen im Ultrasport: Warum Frauen für den Ultrasport wie gemacht sind

Da ich so viel vom Internet profitiert habe und immer auf der Suche nach News über Trail- und Ultrarunning bin, habe ich irgendwann beschlossen, der Community was zurückzugeben: Seit 2 Jahren betreibe ich mit FreundInnen einen Blog, bei dem ich für die Trail-News (Trailticker), für das Filmarchiv (Filme über Trail- und Ultrarunning weltweit) und für das Thema „Frauen und Ultrarunning“ zuständig bin.